Forschung / Lehre

Forschung

„Regionalistische Strategien in der Architektur Graubündens von 1900 bis in die Gegenwart“

Dissertation auf dem Gebiet der Architektur an der Fakultät für Architektur des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Universität des Landes Baden-Württember und Nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft.

Erstprüfer: Prof. Ludwig Wappner

Zweitprüfer: Prof. Dr. Georg Vrachliotis

 

Publiziert im Wasmuth Verlag Tübingen, März 2016

ISBN 978 3 8030 0810 7

http://www.wasmuth-verlag.de

Klappentext des Buches:

„Es sind die sichtbaren Bezüge und die erkennbaren, von regionaler Baukultur bis in die Gegenwart geprägten Orte, die im größer werdenden Spannungsfeld zwischen Globalisierung und regionaler Identität eine neue Be- deutung gewinnen. Regionale Baukultur ist aber keine Frage des Stils, sondern bedeutet im weitesten Sinne eine gesellschaftliche und kulturelle Haltung, die sich des Kapitals der Region bewusst ist und empfangsbereit für regionale wie globale Prozesse. Denn erst im Spannungsfeld zwischen dem Eigenen und dem Fremden und in dem Bewusstsein, dass die unterschiedlichen Werte des Neu- en und des Alten als Entwicklungspotential zu verstehen sind, kann eine Archi- tektur entstehen, die, mit dem Ort verbunden, zur Erhaltung und Fortführung kultureller Identität beiträgt.“

Abstract 

Mit der Untersuchung regionalistischer Tendenzen in der Architektur Graubündens werden Entstehung, Zusammenhänge und Strategien des Regionalismus aus architektonischer Sicht erforscht und beschrieben. Regionalismus in der Architektur wird an Stelle einer universellen, individuellen Architektur dabei als möglicher Weg in Betracht gezogen, um regionale Baukultur und Identität zu erhalten und einer Homogenisierung der gebauten Umwelt entgegenzuwirken.

Als Reaktion auf die zunehmende Verflechtung einer grenzenlos erscheinenden Welt machen sich heute auf gesellschaftlich-kultureller Ebene gegenläufige Tendenzen bemerkbar: Eine Sehnsucht nach dem Regionalen, dem Begrenzten und dem Begreifbaren. Auch in der Architekturdiskussion wird in aktuellen Beiträgen eine erneute Hinwendung zu den räumlich-regionalen Aspekten des Lebens deutlich und der Wunsch nach Bauwerken geäußert, die Identität stiften und an die regionale Baukultur anknüpfen. In diesem Zusammenhang spielt Regionalismus in der Architektur als „gestalterische Tendenz“ eine bedeutende Rolle.

In Fachkreisen werden regionalistische Strategien in der Architektur kontrovers diskutiert. So sehen Regionalismus-Kritiker in der Bezugnahme auf regionale Bautraditionen die Gefahr des formalen Rückgriffs mit sentimentalem Ziel. Ein Rückgriff auf „typische Bilder“ einer Region führe dann eher zu einer Verflachung der Baukultur als zu ihrer Fortschreibung. Vor diesem Hintergrund, aber auch vor dem Hintergrund des als Bedrohung empfundenen Nivellierungsprozesses, setzt die vertiefende Untersuchung von Regionalismus in der Architektur an.

Die zentralen Fragen sind, ob die Architektur schicksalhaft den gegebenen Konditionen ausgeliefert ist oder ob sie, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst, die bestehenden Rahmenbedingungen in einem produktiven Sinn aufnehmen kann; ob durch regionalistische Ansätze in der Architektur regionale Baukultur und Identität erhalten bzw. gestiftet werden kann, und wie Architekten dabei vorgehen können, um nicht eine Verflachung, sondern eine Fortschreibung der Baukultur zu erzielen.

Im Fokus dieser Arbeit steht die Untersuchung regionalistischer Tendenzen in der Architektur Graubündens, die in wiederkehrenden Phasen von 1900 bis in die Gegenwart deutlich werden. Wie zwischen 1905-1914 in der „Heimatschutzarchitektur“ Nicolaus Hartmanns, Otto Schäfers und Martin Rischs, nach 1945 in Bauwerken der Architekten Iachen Könz, Bruno Giacometti und Rudolf Olgiati und aktuell u. a. in der Architektur Peters Zumthors und Gion A. Caminadas. Ausgewählte Bauwerke dieser Architekten, die beispielhaft für eine Architektur stehen, die an regionale Baukultur anknüpft, werden im jeweiligen gesellschaftlichen, historischen, geografischen und kulturellen Kontext analysiert und gewertet. Gerade die neueren Bauwerke der international bekannten Architekten Zumthor und Caminada haben in den letzten drei Jahrzehnten Graubünden der Architekturszene bekannt gemacht. So steht die Region auch für eine Architektur, der es gelingt an alte Traditionen anzuknüpfen ohne sentimental zu werden und ins Folkloristische abzudriften.

 

Rezension

Lehre

seit 2019

Professur für Entwerfen, Methodik und Konstruktion an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes –       htw saar

Master Entwurf SoSe 2020 „Hybrid Building – Die Kunst der wilden Mischung“

Flexibilität und Multifunktionalität sind Eigenschaften, die von Gebäuden unserer Zeit verlangt werden. Ein hybrider Charakter impliziert neben Multifunktionalität auch Mehrfachfunktion. In diesem Sinne bieten hybride Gebäude vieles, sie sind wandlungsfähig und dadurch ressourcenschonend.

Die Aufgabe sieht den Entwurf eines intelligenten hybriden Gebäudes vor, welches im städtischen Kontext von Saarbrücken die unterschiedlichen Funktionen von Parken, Wohnen und Kultur kombiniert.

Abbildung rechts: Entwurf von Jonas Feller / Hybrid Building, Sommersemester 2020.

2007 – 2019

Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Karlsruher Institut für Technologie, Fachgebiet Baukonstruktion, Prof. Ludwig Wappner

Tätigkeitsfeld: Durchführung von Seminaren und Entwürfen im Bachelor und Masterstudiengang, Betreuung der Studierenden im Entwurfsstudio. Halten von Vorlesungen, Organisation und Durchführung von Architekturexkursionen.

 http://www.arch.kit.edu

 

Abbildung links: Entwurf von Valerio Calavetta / Hochhaus am Berliner Platz in Karlsruhe, Wintersemester 2014/15

2011 + 2016

Assistant Professor für den Sommer – Intensivworkshop an der Central Academy of Fine Arts in Peking mit Prof. Ludwig Wappner und Prof. Xiaohong Wang

 

Aufgabe: 798 Artzone – Informationspavillon

In dem Künstlerviertel 798, welches in unmittelbarer Nähe der Central Academy of Fine Arts in Peking liegt, sollten die Studierenden ein Informationspavillon entwerfen, der als Ausstellungsort fungiert und die Geschichte des ehemaligen Industrieareals einem interessierten Publikum zeigt. Je nach Konzept konnte der Pavillon auch als Aussichtspunkt dienen und einen Überblick über das Gelände schaffen.

Als Konstruktionsmaterial war Stahl vorgegeben. Neben der tragenden Stahlstruktur des Gebäudes sollte auch über die thermische Hülle eine Aussage getroffen werden. Die Hülle war je nach Konzept in der Materialität frei zu gestalten.

2010 – 2013

Lehrbeauftragte an der Hochschule für Technik in Stuttgart, Fachgebiet Baukonstruktion. Förderung über das Mathilde – Planck Lehrauftragsprogramm

Betreuung der Studierenden im Integrierten Entwurfsprojekt  (IP2), Thema Holzbau, Bachelor 2. Semester

Abbildung links: Entwurf von Anna Wöllhaf und Tobias Hofmann / Das Prinzip Segal, Wintersemester 2011/12

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